Es ist möglich und auch notwendig, dass alle Hunde die in die Zucht gehen, auf genetische Erkrankungen und auch röntgenologisch getestet bzw. ausgewertet werden. Als Interessent eines Welpen sollte man sich auf jeden Fall im Vorfeld informieren und sich selbstverständlich auch die Testergebnisse der Elterntiere zeigen lassen! Liegen keine Untersuchungen der Elterntiere vor, besser die Finger davon lassen!
HD/ED und OCD sind durch Röntgenaufnahmen auswertbar. Hier wird der Hund in Narkose gelegt, da es sich um ein sog. Stressröntgen handelt (der Hund wird überstreckt, Beschreibung). Die Röntgenaufnahmen werden an eine Auswertungsstelle geschickt (zugelassene Gutachter GRSK e. V.) und man er hält innerhalb weniger Wochen ein schriftliches Gutachten bzw. Auswertung mit den Ergebnissen.
Genetische Untersuchungen (HSF4, PRA, CEA, DM, MH, MDR1, etc.) sind in speziellen Labors möglich. Die Entnahme der Probe kann auf 2 verschiedene Weisen am Hund durchgeführt werden. Entweder über einen Backenabstrich (sehr stressfrei) oder über EDTA-Blut (Blutabnahme durch den TA).
Auch unsere Hündinnen haben sich einer röntgenologischen Untersuchung und diversen unterschiedlichen Gentests unterzogen, die ich hier kurz näher erläutern möchte.
Die Bedeutung der Abkürzungen sind wie folgt (Beispiel am MDR1-Gendefekt). Die Berechnung, bzw. wenn die Testergebnisse der Eltern vorliegen, ist es möglich auch ohne Test am Nachkommen die Trägereigenschaften zu berechnen. Hier greift das Mendelsche Gesetz/Regel!
MDR1 (+/+)
getesteter Hund ist weder Träger, noch selbst betroffen (Zuchtpartner kann +/- oder -/- haben)
MDR1 (+/-)
getesteter Hund ist Träger, jedoch nicht betroffen (Zuchtpartner muss +/+ haben!)
MDR1 (-/-)
getesteter Hund ist Träger und selbst betroffen (Zuchtpartner muss +/+ haben)
Rechenbeispiel: Mutterhündin MDR1 (+/-) und Rüde MDR1 (+/+)
Mutter | Vater | MDR1 +/+ | MDR1 +/+ |
MDR1 +/- | MDR1 +/+ | MDR1 +/- |
MDR1 +/- | MDR1 +/- | MDR1 +/+ |
Aus dieser Anpaarung fallen … | 50 % +/+ | 50 % +/- |
Die Nachkommen dieser Anpaarung können Träger oder auch nicht Träger sein. Sind jedoch nicht vom Gendefekt MDR1 befallen!
Dieses Rechenbeispiel ist auch auf prcd-PRA, CEA, HSF4, MH, DM und CMR1 etc. übertragbar (nicht auf HD, ED, OCD). Bei den Erbkrankheiten ist der Erbgang (autosomal-dominant, autosomal-rezessiv) zu beachten.
Ivermectin Überempfindlichkeit = MDR1-Gendefekt
genetische Augenerkrankungen:
Progressive Retinaatrophie = prcd-PRA
Canine Multi-focal Retinopathy = CMR1
genetische Skeletterkrankungen:
Zusätzlich zum Gentest auf prcd-PRA und CEA/CH werden die Zuchthunde einem Fachtierarzt für Augenheilkunde (DOK) vorgestellt!
Ein aktuelles Gutachten ist vor jeder Belegung verpflichtend!
Neben den genetischen Erkrankungen sind die Röntgenauswertungen auf HD/ED/OCD ein Muss!
Diese Tabelle gilt für Auswertungsergebnisse in Deutschland:
HD A1/A2 | frei, kein Verdacht auf HD | zuchtzulässig |
HD B1/B2 | Verdacht auf HD | zuchtzulässig |
HD C1/C2 | leichte HD | keine Zuchtzulässigkeit |
HD D1/D2 | mittlere HD | keine Zuchtzulässigkeit |
HD E1/E2 | schwere HD | keine Zuchtzulässigkeit |
Beitrag über Krankheiten/Erbkrankheiten beim Australian Shepherd … Aussie.de
Homepage des GRSK e. V. (Gesellschaft für Röntgendiagnostik HD/ED/OCD) … GRSK e. V.
weitere Links von Laboren, Einrichtungen und Ärzten findet man auf der Seite „Links“.